„Komplexe Physikalische Entstauungstherapie“ (KPE)

„Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE)“

Ein effektives Gesamtkonzept zur Behandlung eines Lip- oder Lymphödems.

Die fünf Elemente der KPE, greifen ineinander und sollten immer in ihrer Gesamtheit durchgeführt werden.

Das erste Element bildet die „Manuelle Lymphdrainage“ (MLD), eine Sonderform der Massagetherapie, bei der mit Hilfe von Dreh-, Pump-, Schöpfgriffen und stehenden Kreisen, der Abtransport der Lymphflüssigkeit angeregt und aktiviert wird. Bei einer Lymphdrainage wird nicht nur der eigentliche Ödembereich behandelt. Die abführenden Lymphwege müssen vorbereitend aktiviert werden um den ungehinderten Abfluss zu gewährleisten. So beginnt jede MLD am Hals. Eine Lymphdrainage bei einem chronischen Ödem dauert 45 oder 60 Minuten.

Als zweites Element ist die „Hautpflege“ ein Punkt, über den der Therapeut den Patienten ausreichend aufklären muss und zu Beginn der Therapie Hilfestellungen geben sollte. Die Haut bei einem Lymphödem neigt zu einer vermehrten Trockenheit. Diese wiederum kann zu rissiger Haut führen, die als Eintrittspforte für Krankheitserreger erkannt werden muss. Da unser Lymphsystem unsere Immunabwehr bildet, ist dies durch die Hautpflege zu vermeiden.

Das dritte Element bildet die „Kompression“. Ohne Kompression ist die effektive Behandlung eines Ödems nicht möglich. In der „Phase 1 der KPE“ werden zur Kompression durch den Therapeuten „Lymphologische Kompressionsverbände“(LKV), angelegt. In der „Phase 2 der KPE“ gewährleisten, durch ein Sanitätshaus angepasste Kompressionsbestrumpfungen diese Aufgabe. Zusätzlich besteht die Möglichkeit die „Apparative intermetierende Kompression“(AiK) einzusetzen. Hier werden die Ödematösen Bereich mittels mit luftgefüllten Manschetten komprimiert. Die AiK bildet jedoch keinen Ersatz für die „Manuelle Lymphdrainage“ oder der Kompressionsversorgung! Sie muss als zusätzliche Möglichkeit der Kompression angesehen werden.

Die „Bewegungstherapie“ bildet das vierte Element der KPE.

In den „Lymphologischen Kompressionsverbänden“ bzw. der Kompressionsversorgung, werden mit dem Patienten Bewegungsübungen erlernt, die als „Hausarbeit“ fortgeführt werden. Sie regen u. a. die Muskelpumpe an und erhöhen somit den Abtransport der „Lymphpflichtigen Last“.

Abschließend gilt die „Information und Schulung“ als fünftes Element.

Informationen über das Krankheitsbild und die Therapie, ermöglichen den Betroffenen ein Wissen zu erlangen, dass ihm hilft mit dem Krankheitbild Lymphödem oder Lipödem, um zu gehen. Verhaltenshinweise, Vorsichtsmaßnahmen und Tipps sollen eine Verschlechterung der Symtome verhindern.


Die KPE ist in zwei Phasen aufgeteilt:

1. Die Entödematisierungsphase

In dieser Phase werden die Patienten 5 – 6 mal wöchentlich über eine Zeit von 2 – 4 Wochen behandelt. In der ersten Phase soll das Ödem zügig reduziert werden. Zum Ende der Phase I wird eine Kompressionsversorgung, durch ein qualifiziertes Sanitätshaus angemessen.

2. Die Optimierungsphase

Ist das Ödem in der ersten Phase erfolgreich reduziert worden, folgt die Phase II.

Der erreichte Zustand wird hier konserviert und möglichst weiterhin optimiert. Die wöchentliche Frequenz wird dem Bedarf (etwa 1 -3 mal wöchentlich), angepasst. Weiterhin werden „Manuelle Lymphdrainage“ (45 oder 60 min.) und die Hautpflege durchgeführt.

Für die Kompression wird nun, die in der ersten Phase angemessene Kompressionsversorgung, getragen.

Bei einer eventuell auftretenden Verschlechterung des Ödems, kann eine erneute Durchführung der Phase I durchgeführt werden.

Um ein Lymph- oder Lipödem erfolgreich zu behandeln, sollte die Praxis Ihrer Wahl bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Nur eine hohe Behandlungsqualität verspricht Erfolg in der Ödem- und Entstauungstherapie. Als Mitglied des Lymphnetzes Region Aachen e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie (DGL), halten wir uns an festgelegte Behandlungskriterien.